In Berlin steht die Clubkultur vor einer massiven Herausforderung. Angesichts sinkender Besucherzahlen, steigender Betriebskosten und einer unzureichenden staatlichen Unterstützung blicken viele Clubbetreiber einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Berliner Clubcommission, die mehr als 100 Berliner Clubs vertritt, hat in einer aktuellen Umfrage alarmierende Zahlen offengelegt. Rund 46 Prozent der befragten Clubs denken darüber nach, in den kommenden zwölf Monaten zu schließen – ein Anstieg, der sich seit Februar verdoppelt hat.
Die Entwicklung hat bereits sichtbare Auswirkungen: Einige bekannte Clubs wie die „Renate“ und das „Watergate“ haben ihre Schließung angekündigt. Diese Verluste könnten nur der Anfang einer breiteren Krise sein, die eine zentrale Rolle in der Berliner Clublandschaft bedroht. Die Clubcommission betont, dass der Druck auf die Clubszene enorm ist. Die Besucherzahlen sind rückläufig, was rund 52 Prozent der Clubs bestätigt haben. Auch die Umsätze zeigen einen negativen Trend und sind bei 55 Prozent der Clubs im Durchschnitt um etwa neun Prozent gesunken. Besonders kleine Veranstaltungsorte kämpfen mit den wirtschaftlichen Herausforderungen, wobei knapp zwei Drittel der Clubs einen drastischen Gewinnrückgang verzeichnen.
Zusätzlich belasten steigende Gagenforderungen und hohe Betriebskosten die Clubs. Fast die Hälfte aller Clubs sieht sich aufgrund der finanziellen Belastungen auf Unterstützung angewiesen; für über 40 Prozent ist die Aufrechterhaltung des Betriebs ohne staatliche Förderung kaum noch möglich. Angesichts dieser Lage fordert die Clubcommission konkrete Maßnahmen von der Politik: Die geplanten Kürzungen im Kulturetat sollen gestoppt und eine klare Unterstützung für die Clubszene gewährleistet werden.
Die Clubcommission unterstreicht die Bedeutung der Berliner Clubkultur, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Wirkung zeigt. Als weltweit bekanntes Symbol für Vielfalt und Lebensqualität bildet sie einen wesentlichen Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Jede Investition in die Clubkultur sei daher nicht nur eine Unterstützung für die Clubs selbst, sondern auch ein wirtschaftlicher Gewinn für Berlin und ein Schritt zur Sicherung der kulturellen Zukunft der Stadt.
Die Forderungen an die Politik sind eindeutig: Kürzungen im Kulturetat müssen vermieden werden, und es bedarf gemeinsamer Lösungsansätze, um die einzigartige Berliner Clublandschaft zu bewahren.