Der Internationale Frauentag ist mehr als nur ein Datum im Kalender. Er ist ein Symbol für den fortwährenden Kampf für die Rechte und Gleichberechtigung von Frauen weltweit. Seine Geschichte reicht über ein Jahrhundert zurück, und in dieser Zeit hat er eine Vielzahl von Transformationen erlebt, die den sich verändernden Bedürfnissen und Herausforderungen der Frauen gerecht wurden.
Als der erste Internationale Frauentag 1911 in Europa stattfand, waren Frauen in vielen Teilen der Welt noch weit davon entfernt, gleichberechtigt zu sein. Das Frauenwahlrecht war eines der zentralen Anliegen, das Frauen aus verschiedenen politischen und sozialen Strömungen vereinte. In den folgenden Jahren und insbesondere während des Ersten Weltkriegs erhoben sich Frauen weltweit, um nicht nur das Wahlrecht, sondern auch Schutz vor Gewalt, gerechte Arbeitsbedingungen und ordentliche Löhne einzufordern.
Insbesondere sozialistische und kommunistische Frauen spielten eine herausragende Rolle bei der Institutionalisierung des Internationalen Frauentags. Clara Zetkin, May Wood Simons und Käte Duncker gehörten zu den Ideengeberinnen, die den 8. März als einen Tag etablierten, der die Anliegen von proletarischen Frauen und Arbeiterinnen in den Mittelpunkt rückte.
Während des Nationalsozialismus wurde der Internationale Frauentag verdrängt und durch den reaktionären Muttertag ersetzt. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in den sozialistischen Ländern weiterhin gefeiert und erlangte schließlich 1975 internationale Anerkennung durch die UNO.
Heute, mehr als ein Jahrhundert später, sind die Kernanliegen des Internationalen Frauentags immer noch aktuell. Frauen verdienen immer noch weniger für gleiche Arbeit, sind von Diskriminierung betroffen und leisten einen Großteil der Sorgearbeit, während sie im Alter oft weniger Rente erhalten. Es ist wichtig, diese Ungerechtigkeiten aufzuzeigen und nicht zu akzeptieren.
Der Internationale Frauentag ist kein Valentinstag, der von Blumen und Geschenken geprägt ist. Es ist ein politischer Tag des Kampfes und der Erinnerung an die mutigen Frauen, die ihn möglich gemacht haben. Es ist ein Tag, um zurückzublicken, aber vor allem auch nach vorne zu schauen und sicherzustellen, dass unsere Töchter nicht die gleichen Kämpfe führen müssen wie wir heute. Lasst uns diesen Tag nutzen, um die Stimmen der Frauen zu stärken und für eine gerechtere Zukunft einzutreten.